Krawattenknoten binden ist eine Kunst – und für manchen ein Buch mit sieben Siegeln. Und ein jeder bevorzugt eine andere Variante. Die Einen lieben es einfach und relativ unkompliziert, die Anderen bevorzugen die elegantere Form. Hier sind vier gängige, teils einfache und teils anspruchsvollere Arten Krawatten zu binden, ausführlich erläutert – und zur Nachahmung empfohlen.
Der Four-in-hand-Knoten
Der Four-in-hand-Knoten wird auch „einfacher Krawattenknoten“ genannt. Er ist eben der Knoten, der sich am einfachsten binden lässt und somit auch für Anfänger des Krawattenbindens mit etwas Übung alsbald zu handhaben. Der Name des Knotens geht vermutlich auf die Knoten in den Halstüchern von englischen Kutschern zurück, die mit ihren 4 angespannten Pferden mit 4 Zügeln in der Hand (four-in-hand) durch die Straßen fuhren.
Für den Four-in-hand Knoten muss man die Krawatte so um den Hals legen, dass das breitere Ende auf der rechten Seite ruht. Mit der rechten Hand legt man es nun nach links über das, mit der linken Hand gehaltene, schmalere Ende. Nun führt man das breite um das schmale Ende herum. Es liegt dann links.
Das breite Ende wird dann unter den halben Knoten geführt, den man hierzu etwas hochheben muss. Das breite Ende wird mit der linken Hand von unten über den halben Knoten bewegt und dann nach vorne durchgezogen.
Mit der rechten Hand wird das breite Ende zwischen die oberste und die darunter befindliche Schicht des Knotens gebracht und durchgezogen. Während man das schmale Ende der Krawatte fest hält, wird der Knoten langsam zugezogen.
Für die perfekte Optik sollten die Knöpfe des Hemdkragens geschlossen werden. Der fertige Knoten sollte außerdem gewährleisten, dass beide Krawattenenden etwa gleich lang sind und bis zur Gürtelschließe reichen. Je nach Größe kann es passieren, dass nur das breitere Ende der Krawatte bis in diese Gefilde reicht.
Doppelter Windsorknoten
Seinen Namen verdankt dieser Knoten dem Mann, der ihn bekannt machte: dem Herzog von Windsor. Er ist am besten geeignet für die Hemden mit weit auseinander sitzenden Kragenecken, wie es beim Kent- oder Haifischkragen der Fall ist. Der doppelte Windsorknoten ist in der Lage, den Zwischenraum des auseinander stehenden Kragens auszufüllen. Wie man nun bereits vermuten kann, ist der Knoten etwas größer, weshalb der Stoff der Krawatten nicht zu dick sein sollte.
Schon der Name besagt, dass es sich um einen Doppelknoten handelt, für den ein ziemlich großer Teil des breiten Krawattenendes benötigt wird. Es muss darum zu Beginn des Knotens sehr weit auf der rechten Seite herunterhängen.
Das breite Ende wird nun mit der rechten Hand nach links über das schmalere Ende geführt, welches mit der linken Hand festgehalten wird. Nun führt man das breite Ende von links nach rechts unter dem schmalen Ende herum. Danach wird es über den Knoten in Richtung Körper nach unten durch die Schlaufe gezogen. Danach sollte das breite Ende nach rechts unten hängen, wobei die Unterseite sichtbar ist.
Als nächstes schlägt man das breite Ende links um den halben Knoten herum. Die linke Hand führt dieses Ende nun an der Rückseite des Knotens von unten durch die Schlaufe, die den Hals umgibt. Danach wird das breite Ende über den halbfertigen Knoten gezogen. Die Spitze des breiten Endes wird unter der äußeren Lage des Knotens hindurch gesteckt und dann gänzlich durchgezogen. Wenn man den Knoten dann vorsichtig festhält, kann durch Ziehen am schmalen Ende den fertigen Knoten ausrichten.
Das breite Ende sollte in etwa auf Höhe des Hosenbundes enden, während das schmalere Ende entweder gleich lang sein kann oder kürzer. Dies kann bei kleineren Männern ein Problem sein, da das lange Ende hervorschaut. Es kann bei Bedarf in den Hosenbund geschoben werden.
Schwieriger ist die Lage für sehr große Männer, weil der doppelte Windsorknoten einen größeren Teil der Krawattenlänge beansprucht, als andere Knoten, so dass die Krawatte viel zu kurz wirkt.
Der einfache Windsorknoten
Der „kleine Bruder“ des doppelten Windsorknotens ist diesem sehr ähnlich, nur hat er keinen Doppelknoten. Die zweite Wicklung von innen durch die Schlaufe ist hier also unnötig. Man kann also die Erklärung des doppelten Windsorknotens zum Binden des einfachen Windsorknotens benutzen.
Im Gegensatz zur Dreiecksform des doppelten Windsors erkennt man ihn an seinem bauchigen, kegelförmigen Aussehen. Er deckt die Hemden mit engstehenden Kragenecken ab und ist für Button-down Kragen geeignet. Von der Größe her ist er zwischen dem einfachen Knoten und dem doppelten Windsorknoten anzusiedeln.
Der Manhattan-Knoten
Dieser Krawattenknoten heißt andernorts auch Grantchester, nach einem Ort nahe Cambridge. Allerdings wird er in Deutschland üblicherweise Manhattan-Knoten genannt. Im Wesentlichen wird er am Ende wie ein einfacher Four-in-hand-Knoten gebunden, allerdings hat er einen gänzlich anderen Beginn. Dieser verleiht ihm ein eleganteres und raffinierteres Aussehen, als es dem Four-in-hand zu Eigen ist.
Die Krawatte wird auf links gedreht, so dass das breite Ende in der rechten Hand ruht. Nun legt man das breite Ende unter das Schmale. Wenn nun das breite über das schmale Ende der Krawatte seitlich hinweg geführt wird, ist ein Handwechsel nötig. Durch die entstandene Schlinge führt man den breiten Teil von hinten hindurch und legt ihn auf der linken Seite ab. Es erfolgt abermals ein Handwechsel, nach dem das breite Ende nach hinten geführt wird. Nun wird nochmals umgegriffen und die rechte Hand muss das breite Ende um den entstandenen Knoten herumführen. Die linke Hand hält dabei mit Zeige- und Mittelfinger eine Schlaufe frei, durch die das breite Krawattenende nun von hinten nach vorne hindurch gezogen wird. Nun wird der Knoten mit der linken Hand stabilisiert, während die rechte Hand ihn schließen kann.